20.02.2017

Einsatz für Europa - Interview mit Matthäus Fandrejewski

Matthäus Fandrejewski   © CESI
Matthäus Fandrejewski © CESI

Der an der Spitze der CESI Youth stehende Matthäus Fandrejewski im exklusiven Interview.

Brüssel, 20. März 2017. Die CESI (Confédération Européenne des Syndicats Indépendants / European Confederation of Independent Trade Unions) mit Sitz in Brüssel ist ein Zusammenschluss von derzeit 42 unabhängigen europäischen Gewerkschaften. Sie setzt sich für Gewerkschaftspluralismus auf europäischer Ebene ein. Die komba gewerkschaft ist über seine Dachorganisation dbb beamtenbund und tarifiunion Mitglied in der CESI. An der Spitze der CESI Youth, der seit September 2013 bestehenden Jugendvertretung, steht Matthäus Fandrejewski, komba Mitglied aus Lippe. Seine Arbeit vor Ort in Brüssel ist ehrenamtlich – hauptberuflich ist der 27-jährige derzeit Student (International Business mit Fokus auf Human Ressources), zuvor war er Mitarbeiter der Ausländerbehörde des Kreises Lippe, wo er derzeit beurlaubt ist.


kombamagazin: Welche Aufgaben hast Du bei der CESI / CESI Youth?

Matthäus Fandrejewski: Zu Beginn meiner Arbeit bei der CESI Youth galt es, viel Netzwerkarbeit zu leisten, um gute Kontakte zu den wichtigen europäischen Institutionen zu knüpfen und diese dann auszubauen. Aber auch heute noch ist Networking unerlässlich.

Ich sehe meine Aufgaben innerhalb der CESI besonders darin, die CESI Youth in alle internen Prozesse und Strukturen der Organisation fest zu integrieren. Deswegen ist mein Aufgabenbereich auch breit gefächert, sei es die Kontaktpflege mit europäischen Institutionen und internationalen Organisationen sowie zu unseren Mitgliedsorganisationen. Zudem kümmere ich mich unter anderem um die Erstellung und Kommunikation unserer Positionen, die Pflege unserer Sozialen Medien, die Organisation von Veranstaltungen und natürlich das Budget. Dabei erhalte ich viel Unterstützung vom Generalsekretariat der CESI, was mein Einsatz deutlich erleichtert.


kombamagazin: Welche Vorteile siehst Du durch Deine Arbeit bei der CESI Youth für die Jugend der komba gewerkschaft?

Matthäus Fandrejewski: Ein klarer Vorteil dabei ist, dass die komba jugend über meine Position den direkten Draht zu Europa nutzen kann.


kombamagazin: Welche Ziele verfolgst Du mit Deiner Arbeit?

Matthäus Fandrejewski: Ich bin 2011 das erste Mal mit der CESI in Berührung gekommen. Damals haben wir mit der dbb jugend die Organisation in Brüssel besucht. Ich dachte damals: „Wow! So eine klasse und wichtige Organisation, aber wieso ist die Jugend hier nicht direkt vertreten?“ Zwei Jahre später haben wir, die dbb jugend gemeinsam mit 50 anderen europäischen jungen Gewerkschaftern und dem Generalsekretariat der CESI, die CESI Youth gegründet.
Gewerkschaftliche Arbeit ist essentiell für unsere Gesellschaft. Es ist wichtig, dass wir auf allen Ebenen unseren Beitrag zu fairen Arbeits- und besseren Lebensbedingungen leisten! Die Europäische Union übernimmt durch den Zuwachs ihrer Kompetenzen immer mehr Verantwortung. Deswegen sollte sich auch auf dieser höchsten politischen Ebene jemand für die Rechte der jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einsetzen und deren Stimme ein Sprachrohr bieten!


kombamagazin: Wie beurteilst Du insgesamt die Entwicklung in Europa?

Matthäus Fandrejewski: Ich mag gar nicht mehr die Nachrichten einschalten – es ist einfach nur beängstigend! Man hat das Gefühl, fast machtlos gegen das zu sein, was derzeit geschieht. Das ist aber nicht so! Dafür müssen wir jetzt stärker den je für die von uns hart erkämpften Werte der EU einstehen und sie schützen!
Ich habe großen Respekt vor den anstehenden Wahlen in diesem Monat in den Niederlanden, im Mai in Frankreich und im September dann bei uns. Die Ergebnisse dort werden großen Einfluss auf die Arbeit der EU haben und damit letztendlich auch auf die gewerkschaftliche Jugend. Deswegen muss auch die Jugend in Europa gerade vor diesen Wahlen zeigen, dass wir ein starkes Europa sind und bleiben wollen.


kombamagazin: Wo siehst Du dabei die größten Herausforderungen?

Matthäus Fandrejewski: Ich sehe derzeit die größte Herausforderung darin, die Bürgerinnen und Bürger wieder für die gestandene Politik zu begeistern und nicht nach Alternativen zu suchen! Populismus nimmt auf erschreckende Art und Weise zu, denn viele Bürger wollen einfache Antworten auf komplexe Fragen. Dass dabei Antworten wie, es sei die EU an allem Schuld und man wisse dort nicht, was zu tun sei, nicht die eigentliche Realität wieder geben, sind sich viele nicht bewusst. Die aktuellen Herausforderungen Europas sind viel zu umfangreich für lapidare und kleinkarierte Äußerungen – und die, die in der EU Entscheidungen treffen, sind auch keine Außerirdischen - nein, dort sitzen unsere demokratisch gewählten Politiker, die uns vertreten und wichtige Entscheidungen mit den Stimmen von immer noch allen 28 Staatsvertretern treffen müssen.


kombamagazin: Welchen Einfluss kann dabei die CESI/CESI-Jugend nehmen?

Matthäus Fandrejewski: Wir müssen junge Europäer dort abholen, wo sie stehen und sie für ein großes Friedensprojekt begeistern: die Europäische Union! Dabei sehe ich einen Fokus meiner Arbeit darin, sie über die Arbeit der EU und ihrer Institutionen aufzuklären. Da die CESI und damit auch die CESI Youth ein anerkannter Sozialpartner der Europäischen Kommission ist, dürfen wir bei Entscheidungen und Gesetzesinitiativen mitwirken. Für mich ist es wichtig, die Politik jugendfreundlicher zu machen und jungen Europäern Perspektiven zu bieten!


Wer mehr über die CESI Youth erfahren will, sollte bei Facebook reinschauen.

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Tel: 0431 / 535579-0
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